Uwe Wimmer war in den vergangenen Wochen ausgesprochen fleißig. Hat über fünf Dutzend Bäume im Kirdorfer Feld gepflanzt. Nicht, dass der Mann das nicht gerne getan hätte immerhin ist er Baumpfleger und Mitglied der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF), und das Bäumepflanzen ist ihm nicht nur Beruf, sondern auch irgendwie Berufung. "Damit setzen wir unsere Arbeit für das Kirdorfer Feld und dessen Erhalt fort", sagte Wimmer, als er gestern die letzten 11 von 65 Obstbäumen pflanzte darunter Bühler Zwetschgen, Kirschen, Mirabellen, Quitten und Walnussbäume.
Wimmer wird auch in der kommenden Zeit viel zu tun haben, denn er hat sich zunächst für 36 Monate verpflichtet, die Bäumchen zu pflegen. Nicht nur, dass er die Setzlinge bewässern und beschneiden muss, er muss auch zum Schutz gegen Wühlmäuse unverzinkten Draht legen, den Stamm mit Kalk bestreichen, um ihn vor Frost, Pilzen und Parasiten zu schützen und zu guter Letzt auch noch um die Stämmchen einen Wildverbissschutz legen, damit die Hasen im Winter sich nicht an der nährstoffreichen Rinde zu schaffen machen. Wenn Wimmer seinen Job gut erledigt hat, könnten die ersten Bäumchen schon im übernächsten Jahr Blüten tragen. Bis aber die ersten Früchte geerntet werden können, dürften locker fünf bis sieben Jahre ins Land ziehen. "Eher sogar zehn", vermutet der stellvertretende Vorsitzende der IKF, Michael Korwisi. Dass er gestern, wenn auch nicht in seiner Eigenschaft als Oberbürgermeister, bei dem Termin dabei war, hat durchaus auch eine baupolitische Komponente. Als Ersatz für die Versiegelung von Flächen auf dem Firmengelände zum Bau von Parkplätzen im Jahr 2001 hat die Bad Homburger Firma ixetic nämlich die Pflanzaktion initiiert. Lange hats gedauert, aber jetzt hat das Unternehmen seine Schuld beglichen, und Pressesprecher Kajetan Gressler freute sich gestern darüber mindestens genauso wie Korwisi. "Hier ist für die Obstbäume der wesentlich bessere Standort als auf unserem Firmengelände im Gewerbegebiet Süd", sagte Gressler und fügte hinzu: "Wir sind froh, dass wir diese Aktion hier zum Wohle und zur Entwicklung des Kirdorfer Feldes unterstützen können." Und offensichtlich auch froh über das, was daraus dereinst resultieren könnte: Gressler kündigte nämlich an, dass er sich schon jetzt auf den "ersten Ixetic-Jahrgang" freue. (sbm)
TZ-Artikel vom 1. Dezember 2011