Die Zeichen stehen auf Veränderung!
Im kommenden Jahr wird der Hochtaunuskreis zur Vorbereitung des Baus der Maria-Scholz-Schule mit dem Abriss der Alten Feuerwache beginnen. Dies ist der Zeitpunkt, zu dem die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) ihren dortigen Standort verlassen muss.
Im vergangenen Frühjahr hat die Stadt Bad Homburg der IKF ein Grundstück am Rande des Kirdorfer Feldes zum Bau eines Vereinshauses angeboten. Nachdem eine Mitgliederversammlung grünes Licht gegeben hatte, ist zwischenzeitlich das Architekturbüro kreateam aus Kirdorf mit den Vorplanungen und einer Bauvor-anfrage beauftragt worden.
Auf einer freien Fläche neben der ehemaligen Schützenklause am Usinger Weg will die IKF ihren neuen Stütz-punkt errichten. Er wird Raum bieten für die große mobile Kelter und für die große Anzahl technischer Geräte des Vereins wie Traktoren, Mulchgeräte, Gabelstapler, Anhänger sowie für viele Kleingeräte. Außerdem muss für die Lagerung der IKF-Produkte wie Apfelsaft, Apfelwein und Apfelsecco Raum geschaffen werden. „Die angebotene Fläche am Usinger Weg ist für uns ideal“, so der 1. Vorsitzende der IKF, Fred Biedenkapp. „Sie liegt in unmittelbarer Nähe zum Kirdorfer Feld und bietet genug Platz für die notwendigen Raumkapazitäten. An den Neubau“, so Biedenkapp weiter, „müssen wegen der vielen technischen Geräte hohe Ansprüche gestellt werden – das kann keine Scheune sein.“
Der Chef des Architektenbüros kreateam, Dietmar Schäfer, hat zwischenzeitlich erste Planungen des IKF Stützpunktes vorgestellt. „Wir haben einen optischen, inhaltlichen und ökologischen Anspruch an das Bau- werk, das zur Arbeit der IKF wie auch zur Nähe des Kirdorfer Feldes passen soll“, so Schäfer. „Wir haben ein Gebäude mit einem Satteldach entworfen, dessen erster Stock für Vereinsräume genutzt werden kann inklusive eines Hofladens. Wir werden so viel wie möglich mit dem Baustoff Holz arbeiten, und das Bauwerk wird nach seiner Fertigstellung eine Landmarke am Rande des Kirdorfer Feldes sein“, fährt Schäfer fort. „Geheizt und gekühlt wird natürlich mit Sonnenenergie“. Weiter weist Schäfer darauf hin, dass das Grundstück direkt an der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute sowie an der städtischen Radrundroute liegt und daher auch viele Freizeitbesucher anziehen kann. „Gleichzeitig ist es mit Fahrzeugen gut zu erreichen und die Ernte des Feldes kann schnell untergebracht und auf kurzem Weg verarbeitet werden.“
Wie Bauherr und Architekt erläutern, wird die IKF mit dem Neubau auch einen barrierefreien Zugang bzw. einen Außenaufzug zur Bogenschießanlage der Homburger Schützengesellschaft (HSG) errichten. Zurzeit müssen Rollstuhlfahrer, die in größerer Zahl den Bogenschießsport ausüben, über eine drei Meter hohe Treppe getragen werden bzw. können die Anlage nur über einen großen Umweg vom Waldrand aus betreten und wieder verlassen. „Den barrierefreien Zugang wollen wir in Abstimmung mit der HSG zusammen mit dem Neubau realisieren“, so Biedenkapp. Zudem plant die IKF im neuen Gebäude auch eine von außen für die Bogenschützen und andere körperlich beeinträchtige Menschen barrierefrei zugängliche Toilette. „Es wäre die erste und einzige öffentliche barrierefreie Toilette im Sportzentrum Nordwest“ sagt Biedenkapp.
Mit dem Haushalt 2016 hat die Stadt der IKF € 300.000 als Zuschuss zugesagt. Die angenommenen Kosten für den Neubau belaufen sich auf € 1,2 Millionen. Zurzeit berät der Vorstand der IKF mit der Stadt, den Fraktionen und der Taunussparkasse über die Finanzierungsmöglichkeiten. „Die IKF kann den Neubau nur im begrenzten Maße über Eigenmittel, Eigenleistungen und Kredite finanzieren“, so der Vorsitzende. „Deshalb wäre eine anteilig hälftige Bezuschussung der Stadt, in den Jahren 2017 und 2018 sehr hilfreich.“
Die IKF geht auch fest davon aus, dass es aus dem privaten und gewerblichen Bereich der Stadt noch Spenden geben wird bzw. sich Handwerksbetriebe an der Erstellung des Bauwerks in Form einer Spende beteiligen werden.
Im Gegenzug zur Förderung bietet die IKF der Stadt an, neben der Fortführung ihrer bisherigen Tätigkeit auch die städtischen Obstwiesen im Kirdorfer Feld in den nächsten 20 Jahren kostenfrei fach- und sachgerecht zu pflegen. „Dies dürfte inklusive des Apfelbaummuseums ein Betrag von ca. € 25.000 pro Jahr an Einsparung für die Stadt bedeuten und außerdem zu einer deutlichen optischen wie auch fachlichen Aufwertung der städtischen Obstwiesen führen. Wir sind technisch und zeitlich dazu in der Lage,“ erläutert der IKF-Vorsitzende. „Der Hofladen, der von der Alten Feuerwache mit in den Neubau umziehen wird und wo wir unsere Apfelprodukte verkaufen wollen, kann auch für Ausstellungen genutzt werden. Die Vereinsräumlichkeiten im Neubau werden wir selbstverständlich der Stadt Bad Homburg und Bad Homburger Vereinen zur Nutzung zur Verfügung stellen“.
„Wir sind durchaus ein wenig stolz auf die Ergebnisse unserer Arbeit“, weist Biedenkapp auf die Fortschritte in der Landschaftspflege hin. „Man kann es im Feld deutlich sehen. Wir wollen sehr gerne unsere Arbeit zum Wohle des Kirdorfer Feldes fortsetzen und wir wollen natürlich noch mehr Angebote für Kinder und Jugendliche machen. Doch ohne adäquate Unterbringung kann die IKF ihre ehrenamtliche Arbeit für das Kirdorfer Feld nicht weiter leisten, da die Gerätschaften nicht im Freien stehen können und Genussmittel trocken und frostsicher eingelagert werden müssen“, sagt Biedenkapp.
Pressemeldung IKF vom 1.11.2016