Gedächtniskirche und IKF feiern Geburtstag des Reformators
Taunuszeitung vom 11.11.2017
Am Tag von Luthers 534. Geburtstag wurde im Kirdorfer Feld ein Apfelbaum der Sorte Martini gepflanzt. Dem Apfel liebhabenden Reformator hätte das bestimmt gefallen.
"Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen", soll Martin Luther einst gesagt haben - so will es zumindest die Überlieferung. Diesen Ausspruch und den 534. Geburtstag des Reformators haben jetzt die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld und die Evangelische Gedächtnisgemeinde zum Anlass genommen, im Kirdorfer Feld einen Apfelbaum zu pflanzen.
"Für uns ist diese Aktion ein symbolischer Akt, der an den Ausspruch Luthers erinnern soll und, sofern unser Baum wächst und gedeiht, auch noch in 50 oder 75 Jahren an das Lutherjahr 2017 erinnern wird", sagte Pfarrer Jörg Marwitz. Man wolle zeigen, dass man auch von dem Wunsch nach umfassendem Schutz der Umwelt und Natur geleitet werde. Der Schutz der herrlichen Streuobstwiesen im Kirdorfer Feld sei dafür genau der richtige Rahmen.
Bei der IKF war man von der Idee direkt angetan. "Wir haben ein Grundstück ausgesucht, an dem viele Spaziergänger vorbeikommen", erklärt Michel Korwisi von der IKF. Von der Stelle aus habe man zudem einen der seltenen Blicke vom Kirdorfer Feld auf den Turm der Gedächtniskirche.
Und damit der Symbolik nicht genug: Marwitz, Korwisi und eine ganze Reihe weiterer Helfer - unter ihnen der ehemalige Stadtrat Wolfgang Herder - pflanzten einen Apfelbaum der Sorte Martini. Die Sorte wurde erstmals in Kollmar, im Südwesten Schleswig-Holsteins bei Elmshorn an der Elbe gelegen, im Jahre 1875 beschrieben. Der Name des Apfel rührt von der Tatsache, dass man den Martini-Apfel sehr spät, erst im November eben um den Martinstag, der am 11. November begangen wird, erntet. Der 11. November ist auch der Tag, an dem Martin Luther getauft wurde - und weswegen er den Vornamen Martin trägt.
Um sich im Feld besser zurechtzufinden hat die IKF größeren Flurstücken im Feld vereinsinterne Namen wie Seyfried-, Berlepsch- oder Eichbaumwiese verpasst. Korwisi: "Wir haben der Kirche vorgeschlagen, diese Flurstücke hier, die von der IKF bewirtschaftet werden und an das Grundstück mit dem Martini-Apfel angrenzen, künftig Lutherwiese zu nennen."
Der vierjährige Martini-Hochstamm stammt übrigens aus einer Obstbaumschule in Asendorf bei Bremen. "Das war die einzige Baumschule in Deutschland, die einen Martini-Hochstamm bis zum 10. November liefern konnte", erklärte Korwisi. Und tatsächlich traf der am Tag vor der Pflanzaktion in Kirdorf ein. col
Taunuszeitung vom 11.11.2017