Grundsteinlegung ReichweinTaunuszeitung vom 08.06.2018, von Marc Kolbe

Mit viel Eigenleistung stemmt die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld ihren Neubau am Usinger Weg. Dass man leicht aus dem Zeitplan geraten ist, bereitet aber kein Kopfzerbrechen.

Das neue Heim der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld nimmt Form an. Der Grundstein ist gesetzt, die Bodenplatte gegossen. „Und in der kommenden Woche wird mit den Maurerarbeiten fürs Erdgeschoss begonnen“, sagt Michael Korwisi. Seitdem der Ex-OB nicht mehr jeden Tag ins Rathaus muss, hat er sich ganz der Arbeit im Naturschutzgebiet verschrieben. Und das neue Vereinsheim ist für sämtliche Mitglieder eine Herzensangelegenheit. Der einzige Wermutstropfen: „Wir liegen nicht ganz im Zeitplan.“ Das schlechte Wetter in den Wintermonaten habe zu Verzögerungen geführt, hatte der IKF-Vorsitzende Fred Biedenkapp kürzlich bei der Grundsteinlegung erklärt. 

Dafür hatte Sebastian Schaller von der Kirdorfer Steinmetzfirma Gunther Seiffert per Hand einen Stein gefertigt, der nicht nur von der Firma gesponsert wurde, sondern auch ein handwerkliches Meisterstück aus Sandstein ist. Der Stein trägt die Aufschrift „AD 2018“ und das Logo der IKF. Am Abgang zum Keller verschließt der Grundstein eine kleine Nische, in die Biedenkapp zuvor die Zeitkapsel einsetzte, in der sich die aktuelle Mitgliederliste und die Satzung der IKF, Zeitungsexemplare – darunter natürlich auch die Taunus Zeitung – und ein „Geripptes“ befinden. „Damit man auch in 100 Jahren noch weiß, wie wir heute unseren Äppler getrunken haben“, bemerkt Biedenkapp lächelnd.

Richtfest im Spätsommer
Im Spätsommer soll, wenn alles gut geht, Richtfest gefeiert werden und der Rohbau stehen. Korwisi: „Vom Einzug in diesem Jahr wollen wir aber nicht sprechen.“ Schließlich müssen dann ja auch noch Fenster und Türen rein und Heizung, Elektrik und sanitäre Einrichtungen eingebaut und Fließen verlegt werden. Schließlich setzt die IKF sehr auf das Engagement ihrer Mitglieder. „Wir machen viel selber“, so Korwisi. Aber klar ist auch, dass die Maurer, Elektriker und Fließenleger in den Reihen der IKF meist erst nach ihrer regulären Arbeit zur Baustelle am Ende des Usinger Wegs (neben dem Schützenverein) kommen können. Korwisi: „Aber dafür stimmt dann auch die Qualität.“

Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor (SPD) hatte bei der Grundsteinlegung betont, dass die Stadt die IKF auch weiterhin unterstützen werde und dass man mit der heutigen Grundsteinlegung den Grundstein für eine noch effektivere Arbeit im Kirdorfer Feld gelegt habe. „Was die IKF im Kirdorfer Feld leistet, kann selbst eine gut situierte Stadt wie Bad Homburg nicht bezahlen.“

Wieder mehr Äpfel
Die IKF hatte im Juni vergangenen Jahres ihren bisherigen Stützpunkt in der Alten Feuerwache an der Schwalbacher Straße aufgeben müssen, um Platz für den Neubau der Maria-Scholz-Schule zu machen. Die Gerätschaften sind in einem Übergangsquartier, einer städtischen Liegenschaft, sowie in der Feldscheune im Kirdorfer Feld untergebracht. „Wir sind also aktionsfähig“, betont Korwisi. Das ist auch notwendig, denn demnächst muss man mit der Wiesenpflege beginnen.

Ein großer Apfelkeller
Rund 700 000 Euro soll der Bau des neuen Vereinsheims der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) kosten. Das Herzstück wird sich später übrigens im Keller finden – der große, gekühlte Apfelkeller.

Die IKF’ler rechnen für dieses Jahr übrigens mit einer deutlich besseren Apfelernte als im Vorjahr. Daher steht dem alljährlichen Kelterfest trotz der „Doppelbelastung mit dem Neubau“ nichts im Wege. Wie immer wird also am letzten Wochenende im September dann wieder der ganze Stadtteil am Kirdorf Kreuz feiern.

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Taunuszeitung vom 8.6.2018

Marc Kolbe, Foto: Jochen Reichwein