TZ 2019 11 26bTaunuszeitung vom 26.11.2019, Wolfgang Kullmann

Bad Homburg Blues-Band setzt der Kurstadt und der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld ein Denkmal

Wie findet man den richtigen Band-Namen? Gute Frage! Keine schlechte Lösung ist es, sich nach dem Ort der Herkunft der Bandmitglieder zu benennen. Die USamerikanische Rockband "Chicago" ist damit gut gefahren. Sie hat als erste mit einer Bläsergruppe Jazzelemente in ihre rockige Musik integriert und wurde auch damit unverwechselbar.

Und wer kennt sie nicht, die "Dubliners"? Die irische Folk Band wurde in ihrer Heimatstadt in einem Pub gegründet.

In Deutschland hatte Hans-Jürgen Buchner die gleiche Idee. Das Multitalent gründete die Gruppe "Haindling" mit Neuer Deutscher Volksmusik und benannte sie nach seinem kleinen Wohnort, der zur niederbayerischen Stadt Geiselhöring gehört.

Bad Homburg dürfte vom Bekanntheitsgrad her so ungefähr in der Mitte zwischen Chicago und Haindling liegen. Die Kurstadt kann jetzt auch eine Band vorweisen, die sich nach ihr benannt hat. Und die vier von "The Bad Homburgs", werden vermutlich auch vom guten Namen ihrer Heimatstadt profitieren.

Über die hiesige Volkshochschule und das damit verbundene Stadtteilzentrum Mitte hatten sich die vier Musiker als "Wildfremde" vor drei Jahren kennengelernt und zusammengefunden, wie Bandleader Peter Breitfelder (Rhythmusgitarre, Mundharmonika und Gesang) erzählt. Peter Moser spielt den Bass und singt, Peter Ludi (Leadgitarre) und Arthur Hartmann als Drummer- das sind "The Bad Homburgs".

Die vier, drei davon "echte Homburger", haben sich eindeutig auf Blues und Rock festgelegt. "Wir sind keine Band, die die aktuellen Charts rauf und runter spielt" erklärt Breitfelder. Klassiker von B.B. King, Bob Dylan oder Canned Heat, das ist ihr Geschäft. Und darin sind sie hervorragend, sowohl vom Gesang her als auch instrumental. Anfang November konnten sich rund 250 Zuschauer in der Englischen Kirche davon überzeugen. Beim Benefizkonzert zugunsten Obdachloser, veranstaltet von Musiker Sven Eberle, traten sie zuletzt auf. Sechs bis acht Gigs pro Jahr absolvieren die lupenreinen Amateure. ln Homburg sind sie allerdings noch nicht ganz richtig angekommen, meint ihr Bandleader:" Wir sind im Umland bekannter als in Bad Homburg".

Das dürfte sich ändern, auch aufgrund der guten Kontakte zur Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld, die auch bei besagtem Benefizkonzert mithalf. Im Vereinslokal "Glücksstuben - bei Marga" in der Kirdorfer Straße 38 ist im Dezember ein Weihnachtskonzert geplant. Und auch bei Eröffnung des neu erbauten Vereinsheims im Usinger Weg werden die "Bad Homburgs" demnächst aufspielen.

War für die Beatles und die Rattles die Reeperbahn in Hamburg das Sprungbrett zum Erfolg, so könnten das für "The Bad Homburgs" die Streuobstwiesen im Kirdorfer Feld sein. Übrigens: Englisch ausgesprochen könnte man auf die Idee kommen, die Band hieße "bad" Homburgs, also übersetzt "schlechte" Homburger. Aber wenn man sie dann gehört hat, weiß man, sie sind alles andere als "bad". Zu Recht nennen sie sich selbst "die wahrscheinlich beste Blues-Band Bad Homburgs".

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Taunuszeitung vom 26.11.2019, Wolfgang Kullmann