- Details
Von Sophia Bernhardt
Der Sommer machte es möglich: IKF erntet so viele Äpfel wie selten - und der Süße war heuer besonders süß.
Beim Kelterfest der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld wurde aus diversen Apfelsorten "Kirdorfer Gold". Die Rekordernte ließ den Saft in Strömen fließen.
Noch bevor man gekostet hat, steigt der Wohlgeruch in die Nase, ist das Auge vom warmen Goldton angetan. Der Saft von rund 30 verschiedenen Apfelsorten aus dem Kirdorfer Feld war beim sechsten Kelterfest gefragt wie eh und je, jedoch wesentlich süßer als im vergangenen Jahr.
"Die Natur war in diesem Jahr vier Wochen früher dran", erklärte Bärbel Meyer vom Organisationsteam. Entsprechend mehr Sonne hätten die Äpfel schon jetzt aufgesogen. Da es anders als imvergangenen Jahr in der Blütezeit der Äpfelbäume nicht so kalt war und die Bienen fliegen und bestäuben konnten, fuhr die Interessengemeinschaft eine Rekordernte ein, erzählte IKF-Vorstand Jürgen Ludwig voller Stolz. 2010 musste die IKF noch zwei Hänger voll Äpfel dazukaufen. Allerdings war in diesem Jahr wegen der reichen Ernte beim Kelterfest auch keine Lohnkelterei möglich.
Presse restauriert
Rund 30 Mal, mit je 13 Lagen, wurde an der stattlichen Doppeltisch-Presse beim Kelterfest aus Äpfeln ockerfarbener Saft. Den Presszylinder hatten die Mitglieder davor mit viel Aufwand und für rund 3000 Euro restauriert. Der Hänger voller Apfeltrester zeigte eindrucksvoll, wie viele Äpfel schon zerdrückt worden waren. "Das Abfallprodukt wird auf Äckern verteilt", erklärte Ludwig. Rund 40 Mitglieder des 250-köpfigen, vor sieben Jahren gegründeten Vereins halfen beim Fest. Der Andrang war riesig. Schon am Abend des ersten Tages waren alle 1000 Würstchen, die für zwei Tage gedacht waren, verkauft. Neue seien extra angefertigt worden, berichtet Meyer. Aber auch Apfelkuchen und Strudel waren begehrt.
Ein Schuss Bitter
Die Renner waren jedoch auch in diesem Jahr der Apfelsecco und das Apfelgelee. Neugierige konnten zudem neue Kreationen ausprobieren, so einen Äpperol-Spritz und einen Apfelsaft mit einem Schuss Reichspost-Bitter. Für die meisten der rund 1800 Besucher war der frisch gepresste Apfelsaft zwar ein Genuss, aber keine Überraschung. "Schmeckt wie immer", hieß es oft. Erst im Nachsatz wurde es konkreter: "Lecker" hieß es dann oder "das sind halt gute Äpfel vom Kirdorfer Feld". Und für Jürgen Ludwig stand schon vorher fest: "Das wird geschmacklich ein super Stöffchen."
Mit dem Erlös aus dem Kelterfest sollen Traktoren und Hänger angeschafft werden, um das Kirdorfer Feld noch besser pflegen zu können.
TZ-Artikel vom 27. September 2011