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Gründungsmitglied und ehemaliger Vorsitzender der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld verstorben
Mit großer Trauer und Bestürzung hat die IKF auf den Tod ihres Ehrenmitglieds Harald Kämpfer reagiert. Kämpfer war Gründungsmitglied und in den Jahren 2005 und 2006 aktiv an der Entstehung des Vereins für den Landschaftsschutz im Kirdorfer Feld beteiligt. Von der Gründung der IKF am 31. Januar 2006 bis zur Jahreshauptversammlung im März 2014 war Harald Kämpfer 1. Vorsitzender des Vereins, der heute rund 400 Mitglieder hat.
Harald Kämpfer hat einen sehr soliden Grundstein für die Arbeit der IKF gelegt. Er hat mit seinem Engagement, seiner Liebe zu den Streuobstwiesen im Kirdorfer Feld, mit seinem Kommunikationstalent und seinen unzähligen Kontakten die IKF groß gemacht..
Harald Kämpfer wusste, dass man für die Streuobstwiesen im Feld nur dann etwas tun könne, wenn man die Möglichkeit hätte, die dort wachsenden Früchte auch zu verwerten. In den Jahren, in denen Kämpfer den Vorsitz der IKF inne hatte, fielen wichtige Entscheidungen wie etwa folgerichtig die Anschaffung der mobilen Kelter zur Verwertung der Äpfel, die jährliche Ausrichtung des Kirdorfer Kelterfestes, der Kauf eines Traktors mit Mähwerk zur Wiesenpflege sowie die Übernahme der Schafhalle von Martin Ohmeis am Weißkreuzweg mit zugehöriger zwei Hektar großer Wiese. Als Vorsitzender war er überall dabei. Auf der großen Kelter, bei der Apfellese, der Baumpflege oder Pflanzaktionen im Kirdorfer Feld sowie bei handwerklichen Tätigkeiten jeglicher Art. Er knüpfte Kontakte mit der Stadtverwaltung, den Stadtwerken, der Aktionsgemeinschaft oder auch der Feuerwehr.
Harald Kämpfer hatte aber auch verstanden, dass die IKF als Kirdorfer Verein nicht nur ihr eigenes Süppchen kochen könne. Daher hat er sich besonders dafür eingesetzt, dass die IKF auch beim Laternenfestumzug, beim Erntedankmarkt und beim Kirdorfer Fastnachtszug mit dabei war. Und beim Kirdorfer Stadtteilfest und dem Bad Homburger Apfeltag sowieso.
Seit 2017 begleitete Harald Kämpfer, obwohl nicht mehr Vorsitzender, den Bau des neuen IKF-Vereinsheims im Usinger Weg 102 stets mit großem Interesse und natürlich mit Unterstützung bei der Planung und den Arbeiten zur Gebäudeinstallation. Zusammen mit dem Vorsitzenden Fred Biedenkapp entwickelte er die Konzeption für ein nahezu Energie autarkes Vereinshaus. Mit der Fertigstellung des Gebäudes ging sein großer Wunsch in Erfüllung, der IKF am Rande des Kirdorfer Felds einen Stützpunkt für die Arbeit zur Erhaltung und Fortentwicklung dieser wunderbaren Naturlandschaft zu schaffen.
„Wir haben mit Harald Kämpfer nicht nur unser Gründungsmitglied, ehemaligen Vorsitzenden und Ehrenmitglied verloren, sondern auch einen guten Freund, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren werden,“ sagt der IKF-Vorsitzende Fred Biedenkapp.
Pressemitteilungen der Kulturministerkonferenz und der Deutschen UNESCO-Kommission vom 9.3. sowie der IKF vom 14.3.2022
Die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) freut sich über die Auszeichnung der handwerklichen Apfelweinkultur als immaterielles Kulturerbe der deutschen UNESCO Kommission. Die IKF ist eine der elf InitiatorInnen des Antrages auf Aufnahme in die Kulturerbeliste gewesen. Bereits im Juni 2019 ist der Kirdorfer Streuobstwiesenverein auf Vorschlag der Diplom-Biologin Barbara Völksen aus Friedrichsdorf der Initiativgruppe beigetreten.
Die IKF dankt Frau Völksen und allen anderen, die sich um die Auszeichnung in vielen Sitzungen, Besprechungen und mit zahlreichen Texten und Bildmaterial verdient gemacht haben. „Wir empfinden die Auszeichnung als großartige Bestätigung unserer ehrenamtlichen Arbeit im Kirdorfer Feld“, sagt der Vorsitzende der IKF, Fred Biedenkapp. „Diese Freude ist um so größer, als bereits vor einem Jahr der Streuobstwiesenanbau in Deutschland in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden war.“ Denn in beiden Bereichen sind die über 400 Mitglieder der IKF aktiv. „Unsere Arbeit für das Kirdorfer Feld in den letzten 15 Jahren seit unserer Gründung hat nachhaltige Auswirkungen auf den Fortbestand der Streuobstwiesen und ist bereits im März 2021 überregional geehrt worden“, fügt Biedenkapps Stellvertreter im Vorstand Michael Korwisi hinzu. “Nun also auch die handwerkliche Apfelweinkultur – d.h. die Herstellung des Apfelweins vom Baum bis ins Gerippte.“
Bad Homburger Woche vom 24.2.2022, Bernd Ehmler
Bad Homburg. Aufmerksamen Spaziergängern im Kirdorfer Feld dürfte es aufgefallen sein: In den vergangenen Monaten waren immer wieder Mitglieder der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) zu sehen, die auf den Streuobstwiesen Bäume pflanzten – und das nicht zu wenige. Den ganzen Herbst und Winter setzte die IKF hochstämmige Obstbäume. Anlässlich der Pflanzung des 175. Baums seit Anfang November vergangenen Jahres war jetzt auch Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak mit von der Partie.
Auf einem Grundstück in der Nähe des Apfelbaummuseums hatten sich außerdem die beiden Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF), Fred Biedenkapp und Michael Korwisi, sowie Leo Peselmann von den Bad Homburger Baumschulen und Förster Hans-Jörg Sommer eingefunden. „Die Aktivitäten der IKF für den Erhalt der Streuobstwiesen im Kirdorfer Feld verdienen allergrößte Anerkennung“, sagte Bürgermeister Oliver Jedynak. „Das ist vorbildliche nachhaltige Arbeit für den Landschafts- und Naturschutz in diesem wunderschönen Teil Bad Homburgs. Das fördern wir als Stadt sowohl ideell als auch finanziell sehr gerne.“
IKF-Vorsitzender Fred Biedenkapp bedankte sich bei Jedynak für die Unterstützung und lobte die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit der Stadt. Biedenkapps Dank ging auch an Leo Peselmann, dessen Baumschule in der Tannenwaldallee in den vergangenen Jahren stets die Jungbäume für das Kirdorfer Feld geliefert hatte. „Leo Peselmann hilft der IKF mit seinem Fachwissen, wo er nur kann“, sagte der IKF-Vorsitzende. „Ich unterstütze gerne die IKF bei ihren Pflanzaktionen, denn ich bin ein großer Freund unserer alten Apfelsorten, die der Verein hier pflanzt“, gab Peselmann das Lob zurück.
Dienstag, 22. Februar 2022, Frankfurter Rundschau
BAD HOMBURG - Initiative verjüngt den überalterten Bestand / Trockenjahre haben Lücken gerissen
VON FLORIAN NEUROTH
Langsam dreht sich der stählerne Bohrer ins Erdreich. Stück für Stück arbeiten sich seine Windungen nach unten, bis die Spitze nach einiger Zeit, rund sechzig Zentimeter unterm Gras, letztlich zum Stillstand kommt. Alles ist bereit für den 175. Obstbaum, den die Mitglieder der Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) seit November im Naturschutzgebiet Kirdorfer Feld neu gepflanzt haben. Das sind deutlich mehr als normalerweise. Die 175 Bäume entsprechen fünf Prozent des gesamten Obstbaum-Bestands hier", sagt der zweite Vorsitzende der IKF, Michael Korwisi.
Dass so viel gepflanzt wurde, hat einen Grund. "Die Jahre 2018 bis 2020 waren aufgrund der Trockenheit extrem schlecht für die Bäume und führten zu einem deutlichen Alterungsschub. Dabei ist der Bestand ohnehin überaltert, jährlich gehen viele Bäume ein oder werden bei Stürmen umgeworfen", erklärt Förster Hans-Jörg Sommer. Umso wichtiger seien neue Bäume, meint der Funktionsbeamte Naturschutz von HessenForst. So beauftragte das Forstamt die IKF mit der Neuanpflanzung von insgesamt 60 Bäumen. "Hinzu kommen die Pflanzungen auf den Grundstücken unserer Mitglieder", erklärt Korwisi.