Aktuelle Seite: Startseite
Runzlige Obstbaumsplintkäfer (Scolytus rugulosus), so heißen die Übeltäter, die schon mehrere Bäume im Kirdorfer Feld befallen haben. Der Käfer bohrt seine Gänge unterhalb der Rinde von Jungbäumen und legt darin seine Larven ab. Diese schlüpfen im April/Mai und tun sich dann am Jungobst gütlich. Nach und nach wird der Baum hohl und morsch, schließlich stirbt er ab.
Der Obstbaumsplintkäfer macht vor allem jüngeren Bäumen zu schaffen; ältere Bäume sind da etwas widerstandsfähiger. Auch eine gute Pflege (Wässerung etc.) macht den Baum weniger empfindlich. Als eine der Hauptursachen für eine Ausbreitung wird Totholz angesehen, welches einen willkommenen Unterschlupf für die Larven bildet. Solch befallenes Holz muß verbrannt werden, um die Käferlarven abzutöten.
Aber nicht nur das Totholz, auch befallene Äste und Stämme müssen schnellstmöglich entfernt und verbrannt werden. Vorbeugende Schutzmaßnahmen (Anstrich der Bäume, Biofallen etc. ) gibt es leider nicht. Biofallen würden diesen Käfer nur anlocken. Grundstücksbesitzern wird daher empfohlen, vor allem bei Jungbäumen auf Bohrlöcher mit Auswurf (feines Holzmehl am Bohrloch) zu achten, um einen Befall möglichst rasch zu erkennen. Damit wir einen Überblick über die Ausbreitung zu erhalten, wäre schön, wenn wir eine Rückmeldung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ländliches Leben kommt beim Erntedankmarkt in die Stadt. Er ist deshalb so beliebt, weil er eine Fülle von Angeboten von selbstvermarktenden Landwirten mit der Darstellung der Arbeit und des Lebens auf dem Land früher und heute verbindet.
Althergebrachte Handwerkskünste werden vorgeführt, Apfelwein in alten Keltermaschinen frisch gepresst, historische Landmaschinen ausgestellt. Ein Leierkastenmann zieht durch die Gassen zwischen den Ständen, an denen mancherorts Schafe blöken, Ziegen meckern oder sich Esel, Hühner und Meerschweinchen tummeln. Kulinarisches dient der Stärkung für einen langen, erlebnisreichen Tag, der zugleich ein verkaufsoffener Sonntag ist. Und auch der traditionelle Dank an Gott für die reiche Ernte des Sommers kommt beim Ökumenischen Gottesdienst vor dem Kurhaus zu seinem Recht.
Die IKF ist mit Ihrem Verkaufsstand und ihrer Kelter wie im Vorjahr auf dem Waisenhausplatz zu finden. Hier gibt es frisch gekelterten "Süßen", Apfelsecco und Kirdorfer Apfelwein. Natürlich darf auch der beliebte Apfelgelee (Natur, mit Calvados oder mit Zimt) nicht fehlen.
Bäume nachpflanzen
Mehrere Tausend Apfelbäume stehen auf dem von der IKF betreuten Areal, wie viel Ertrag sie 2012 bringen, "sehen wir ohnehin erst am Ende", erklärt der Vereinsvorsitzende. Trotzdem lässt er sich zu einer Schätzung hinreißen, während er neben der riesigen Packtisch-Maschine steht, die beim Kelterfest am Samstag und Sonntag jutesackweise Äpfel aus dem Kirdorfer Feld von den Streuobstwiesen der rund 300 IKFler, aber auch von privaten Grundstücken zu frischem Süßen verarbeitet, der direkt in den Ausschank geht. "2011 war es viel, da haben wir etwa 50 Tonnen verkeltert, vielleicht die Hälfte oder eher 20 Tonnen wirds in diesem Jahr", prognostiziert Kämpfer.
Gekeltert wird auch in den nächsten Wochen noch, denn mit 1000 Litern pro Stunde, die die Maschine leistet, reichen die Fest-Tage natürlich nicht aus, um der Apfelmengen Herr zu werden. Und für das "Endergebnis" in Sachen 2012er-Stöffche und -Apfelsecco heißt es noch mehr Geduld beweisen, denn die beiden sind ja erst im Dezember/Januar fertig. "Wie sich der Preis entwickeln wird, kann ich noch nicht sagen", führt Kämpfer aus, der dennoch Preiserhöhungen aufgrund des mäßigen Apfeljahrs nicht ausschließen möchte "gerade bei den großen Keltereien".
Beim Fest, das seit der IKF-Gründung 2006 veranstaltet wird, ist das allerdings erst mal kein Thema die Kirdorfer lassen sich 2011er-Stöffche schmecken. Das Kelterfest sei eine Institution, freuen sich die IKFler. "Wir wollen den Leuten damit eine Freude machen, zeigen, was wir können, es geht nicht in erster Linie um die Einnahmen", betont der Vorsitzende. Die sind dennoch wichtig, kommen sie doch den Zielen der IKF, also vorrangig dem Schutz und Erhalt der Kirdorfer Streuobstwiesen, zugute. Und das sind teure Angelegenheiten. "250 bis 300 Bäume haben wir schon nachgepflanzt. Die muss man ordentlich pflegen. Auf einigen Grundstücken war 30, 40 Jahre nichts gemacht worden. Die Obstbäume waren schon in die Hecken eingewachsen", erinnert sich Kämpfer. Das sei viel Arbeit und man "muss schon Geld in die Hand nehmen". Wie gut also, dass die IKFler mit dem Kelterfest zufrieden sind, auch wenn etwas weniger dabei rumgekommen sein dürfte als noch im Vorjahr, wie Kämpfer am Montag schätzt.
TZ-Artikel vom 2. Oktober 2012